ARGE Haflinger Hengstkörung 2023

im Pferdezentrum Stadl-Paura

2 Schärpenhengste kommen aus Kärnten

Die Auftaktveranstaltung des dicht gedrängten Terminkalenders der Pferdezüchter in Österreich ist wie auch schon in den letzten Jahren die ARGE Haflinger Hengstkörung in Stadl-Paura. Am 3. Februar, bei winterlichen Wetterverhältnissen, stellten sich die Köranwärter der Kommission bestehend aus Markus Remer, DI Viktoria Egger, Friedrich Auer, Bartholomäus Haigermoser, Harald Reicher, Lukas Scheiber und DI Johann Wieser. Diese Musterung ist die erste Hürde für Junghengste in ihrer möglichen Laufbahn als Zuchthengst. Um nur die bestmögliche Genetik verbunden mit einem tadellosen Exterieur und geregelten Bewegungsabläufen in den Deckeinsatz zu schicken, müssen sich die Anwärter einer gründlichen und sehr gewissenhaften Bewertung unterziehen. Am Vortag wurden die Köranwärter bereits gemessen, die Abzeichen wurden kontrolliert und die tierärztliche Untersuchung wurde durchgeführt.
Am Vormittag des Körtages begann dann pünktlich die Musterung am harten Boden. Heuer wurde die Hengstkörung erfreulicherweise vor einer vollen Zuschauertribüne abgehalten. Das Interesse an den neuen, zukünftigen Vatertieren war sehr groß.
17 Hengste, davon unglaubliche acht Hengste aus Kärnten, stellten sich dem Urteil der oben bereits erwähnten Fachjury. Es wurden Hengste aus sechs verschiedenen Blutlinien präsentiert, lediglich aus der S-Linie wurde heuer kein Vertreter vorgestellt. Die Diversität in den Pedigrees unserer Haflinger zu erhalten ist nur eine der wichtigen Aufgaben unserer Landes-Pferdezuchtverbände. Sehr stark vertreten war heuer die N- und die St-Linie.

Am Nachmittag, bei der Verkündung der Körergebnisse, durften sich neun Beschicker über ein positives Urteil freuen. Oft entscheiden nur Nuancen zwischen einem Erfolg oder einem negativen Ergebnis.
Eine sehr starke Qualität wurde heuer bei den älteren Hengsten präsentiert, alle fünf vorgestellten Hengste erreichten die Mindestwertnote. Darunter befand sich auch ein Hengst der Fam. Dominik & Isabella Glantschnig aus Obervellach. Diese stellten den Hengst Stanzling nach Sternwächter aus einer Afghan II-Mutter vor. Dieser wurde 2021 bereits in Dänemark und 2022 in Schweden gekört. Mit seiner positiv absolvierten Hengstleistungsprüfung in Stadl-Paura ebenfalls im Jahr 2022 erfüllt Stanzling bereits alle Kriterien für den Eintrag in das Haupthengstbuch in Österreich.
Die Kärntner Hengste konnten auch heuer erfreulicherweise wieder um die vordersten Plätze mitkämpfen und so finden wir gleich zwei Junghengste auf den Schärpenrängen.

Almwind

Den Körungsreservesieg mit der Wertnote von 7,83 sicherte sich an diesem Tag, mehr als verdient, der überaus schicke, hervorragend modellierte und mit viel Maskulinität ausgestattete dreijährige Junghengst Neumond. Der mit 152 cm gemessene Junghengst fiel bereits beim Messen und dann vor allem bei der Pflastermusterung äußerst positiv auf. Ausgestattet mit einem trockenen und korrekt gestellten Fundament, guten Körperverbindungen bei guten Bewegungsabläufen in den drei Grundgangarten setzte er sich an diesem Tag verdient an die zweite Stelle.

Die Abstammung von Neumond dürfte jedem Haflingerkenner inzwischen bestens bekannt sein. Vater ist der Hengst Neugold, der in seiner noch jungen Karriere als Deckhengst bereits zwei gekörte Nachkommen und einige sehr erfolgreiche Zuchtstuten aufweisen kann. Neumond stammt aus der Staatsprämien- und Elitezuchtstute Heaven nach Prämienhengst Aragon und hat diese mit Neumond inzwischen sage und schreibe fünf gekörte Hengste aufstellen können – eine hervorragende Zuchtleistung. Neumond machte seinem Vollbruder Non Stop mit seiner Körungsreservesiegerschärpe bereits den ersten Schritt nach. Zu wünschen ist es ihm und seinem stolzen Züchter und Besitzer Andreas Reibnegger aus Glödnitz, dass auch ihr weiterer gemeinsamer Weg dem von Non Stop ähneln wird.

Antaris P

Nur einen halben Punkt dahinter, somit mit der Wertnote 7,79, finden wir den Hengst Antaris P an dritter Stelle. Dieser Sohn des Körungssiegers 2018 Atlantis nach Prämienhengst Aragon, gemessen mit 151 cm, überzeugte die Kommission mit viel Körperharmonie und Charme. Der äußerst bewegungsstarke Junghengst stammt aus der Zucht und steht im Besitz von Johann Plesin aus St. Stefan/Gail und ist ein Sohn der Staatsprämienstute und Bundesreservesiegerin der Mutterstuten 2015 Hayley nach Sevruga. Mit der hervorragenden Vorstellung an diesem Tag freuen sich Züchter und Besitzer am Ende nicht nur über das positive Körurteil sondern auch über die zweite Reservesiegerschärpe.

Weiters gekört:

Bild 2 Arkenstein

Arkenstein – ein weiterer Sohn des Atlantis. Gezüchtet wurde der 154 cm große Hengst im Züchterstall von Ing. Manfred Lientschnig, Arnoldstein. Der schön modellierte und maskuline Junghengst stammt aus der Staatsprämien- und Elitezuchtstute Toskana nach Walzertraum. Mit dem positiven Körurteil von Arkenstein, Wertnote 7,67, hat auch Toskanas zweiter männlicher Nachkomme den ersten Schritt in der Karriere eines erfolgreichen Deckhengstes gemeistert.

Herzlichen Glückwunsch allen erfolgreichen Teilnehmern und alles Gute für den weiteren Weg mit den auserwählten Junghengsten!

Text und Bilder: Stefanie Wuzella für den LPZV Kärnten

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