Die traditionelle Auftaktveranstaltung des Züchterjahres ist die ARGE Haflinger Hengstkörung in Stadl-Paura. Am 2. Februar stellten sich die Köranwärter der Kommission bestehend aus Markus Remer, DI Viktoria Egger, Friedrich Auer, Bartholomäus Haigermoser, Harald Reicher, Lukas Scheiber und DI Johann Wieser. Diese Musterung ist die erste Hürde für Junghengste in ihrer möglichen Laufbahn als Zuchthengst. Um nur die bestmögliche Genetik verbunden mit einem tadellosen Exterieur und geregelten Bewegungsabläufen in den Deckeinsatz zu schicken, müssen sich die Anwärter einer gründlichen und sehr gewissenhaften Bewertung unterziehen. Am Vortag wurden die Köranwärter bereits gemessen, die Abzeichen wurden kontrolliert und die tierärztliche Untersuchung wurde durchgeführt. Angemeldet waren 18 Junghengste (Geburtsjahrgang 2021) sowie sechs ältere Hengste – davon neun aus Kärnten.
Gewertet wurde in zwei Bewertungsklassen. Die dreijährigen Junghengste bildeten die erste Gruppe, in welcher dann auch die Siegerschärpen ausgemacht wurden und die älteren Hengste wurden separat gewertet.
Sehr erfreulich war in diesem Jahrgang schon das Messen der Hengste. Heuer pendelte sich die Durchschnittswiderristhöhe bei 149,1 cm ein – ein Wert der definitiv im Idealmaß lt. Zuchtprogramm liegt.
Am Vormittag des Körtages begann man pünktlich mit der Musterung am harten Boden. Vor allem diese erste Überprüfung der Korrektheit des Fundamentes war für viele Hengste leider schon eine nahezu unüberwindbare Hürde.
Heuer war die Besucheranzahl wieder hoch und die Einzelpräsentation in der Halle wurde von vielen Züchtern verfolgt. Das Interesse an den neuen, zukünftigen Vatertieren war also wie immer sehr groß. Schlussendlich stellten sich 20 Hengste aus sechs verschiedenen Blutlinien dem Urteil der Fachjury.
Am Nachmittag, bei der Verkündung der Körergebnisse, durften sich neun Beschicker über ein positives Ergebnis freuen. Oft entscheiden nur Nuancen zwischen einem Erfolg oder einem negativen Körurteil.
Eine sehr starke Qualität wurde auch heuer wieder bei den älteren Hengsten präsentiert, alle fünf vorgestellten Hengste erreichten die Mindestwertnote von 7,6.
Darunter befand sich auch ein vierjähriger Hengst aus der Zucht der Fam. Dominik & Isabella Glantschnig aus Obervellach.
Arthos, der einzige Nachkomme des Hengstes Askalon gezogen aus der Staatsprämienstute Amara nach Almquell, steht im Besitz der ZG Striedner-Markert aus Hermagor zeigte sich an diesem Tag von seiner besten Seite. Bereits bei der Pflastermusterung konnte er mit seinem korrekten Fundament überzeugen. Der maskuline Junghengst, gemessen mit 152 cm, punktet auch bei der Einzelvorstellung mit viel Ausdruck, einem äußert harmonischen Seitenaufriss mit schönen Körperverbindungen und drei guten Grundgangarten. Hervorzuheben ist die elastische Trabbewegung mit sehr gut erkennbarer Schwebephase die ebenfalls zu den Vorzügen dieses vielversprechenden Hengstes gehört. Mit dieser Vorstellung erreichte Arthos, zur großen Freude seiner Besitzer und Züchter, die hervorragende Wertnote von 7,83 und setzte sich damit in seiner Bewertungsklasse an die zweite Stelle.
Sternblitz PB-A - ein Sohn des Sternwächters aus der Blitze nach Antinor. Der in Südtirol geborene Hengst wurde gezüchtet von Peter Braun, Lana und steht nun im Besitz von Dominik Glantschnig, Obervellach. Der 153 cm große Hengst ist bereits siebenjährig und wurde 2020 bereits in Italien gekört. Der schön modellierte, mit männlichem Ausdruck und einer sehr guten Bewegung ausgestattete Hengst erreicht somit auch die Anerkennung in Österreich und wird, nach der bereits positiv absolvierten Hengstleistungsprüfung 2022 in München-Riem, in das Haupthengstbuch eingetragen.
Herzlichen Glückwunsch allen erfolgreichen Teilnehmern und alles Gute für den weiteren Weg mit den auserwählten Junghengsten!
Text und Bilder: Stefanie Wuzella für den LPZV Kärnten