Mit auch heuer wieder hervorragenden Anmeldezahlen, erfreulicherweise alle Rassen betreffend, fand die heurige Reitpferdeprüfung und die Stutbuchaufnahme und Fohlenschau Warmblut an der LFS Stiegerhof in Gödersdorf statt. Gleich am Anfang möchten wir uns bei dem Team der LFS Stiegerhof, unter Fachbereichsleiter Ing. Anton Freithofnig, für den reibungslosen Ablauf, die Unterstützung bei der Platzaufbereitung, die Gastfreundschaft und die Bereitstellung der Anlage bedanken. Vielen Dank auch an den Warmblutzuchtverein Kärnten, unter der Führung von Obmann Wolfram Wolf, für die Unterstützung bei der Organisation und Durchführung.
Die jungen Reitpferde wurden am Samstag vorgestellt. Aufgrund der vielen Starter wurde auch die Kommission am Samstag schon gesplittet um ein faires Richten den ganzen Tag hindurch auch garantieren zu können. Im Einsatz waren somit: Markus Remer und Rudolf Krippl (Haflinger), Ing. Walter Werni und Mag. Wilhelm Popatnig (Noriker) und am späten Nachmittag nochmals Rudolf Krippl und Eva Piffl für die Warmblutpferde. Die Kommissionen wurden natürlich auch von unserem Geschäftsführer Thomas Striedner unterstützt. Ein herzliches Danke geht an alle Richterkollegen, die sich jedes Jahr wieder die Zeit nehmen unsere Kärntner Prüflinge zu begutachten, die sich auch heuer wieder durchwegs in guter Kondition und gut auf die Prüfung vorbereitet präsentierten. Nur in Kärnten dürfen wir jedes Jahr eine Reitpferdeprüfung mit diesen hohen Teilnehmerzahlen verzeichnen. Immer wieder freuen wir uns deshalb auch über einige Teilnehmer aus den anderen Bundesländern.
Ganz in der Früh starteten wir heuer wieder mit den Haflingern. Es freut uns als Veranstalter sehr, dass immer mehr Züchter, Besitzer und Reiter die Möglichkeit dieser Reiteignungsprüfung nutzen und annehmen. Unsere traditionellen Rassen zeigen immer wieder ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in den verschiedensten Sparten des Pferdesports. Kärnten ist dafür jedes Jahr ein Aushängeschild.
Die Siegerschärpe der Dreijährigen holte sich heuer ein Sohn des in der Zwischenzeit äußerst bewährten Hengstes Neugold. Der bereits gekörte Junghengst Neumond (Sieger der Haflinger Hengstkörung 2023) bewies auch bei der Reitpferdeprüfung sein Können. Mütterlicherseits gezogen aus der bekannten Staats- und Elitezuchtstute Heaven nach Prämienhengst Aragon wurde der ausdrucksstarke Hengst gezüchtet von Andreas Reibnegger und steht nun im Besitz von Anja Wassertheurer, Feldkirchen. Eindrucksvoll unter dem Sattel präsentiert von Melanie Mischkulnig überzeugten die beiden die Kommission mit guten bis sehr guten Einzelnoten. Hervorzuheben ist sicherlich der stets gute Takt und die Bergauftendenz bei gutem Raumgriff in allen Grundgangarten sowie Neumonds mit vielen Reitpferdepoints konstruiertes Gebäude. Für diesen Ritt gab es die sehr gute Endnote von 8,4 und die verdiente Siegerschärpe.
Nicht einmal ein Zehntel dahinter, und somit den Reservesieg an diesem Tag, sicherten sich Janine Silvia Grafenauer und der nächste Junghengst Arthos. Der schicke und äußerst moderne Sohn des Askalon, gezogen aus der Staatsprämienstute Amara nach Almquell wurde gezüchtet von Dominik und Isabella Glantschnig und steht nun im Besitz der ZGM Striedner-Markert, Hermagor. Arthos wusste vor allem mit seinen durchwegs drei starken Grundgangarten (drei Mal die Note 8,5) zu überzeugen. Stets konzentriert, im Takt, fleißig und mit aktiver Hinterhandaktivität ausgestattet, absolviert er seine Prüfung und bekamen die beiden dafür die hervorragende Wertnote von 8,3 und die Reservesiegerschärpe an diesem Tag!
Ein kleines aber feines Starterfeld präsentiert sich bei den Vierjährigen.
Hier schlug die Jungstute Thorina nach Atlantis wieder zu. Nach ihrem Reservesieg im letzten Jahr bei den dreijährigen Reitpferden konnte sie ihren Erfolg heuer nochmals übertreffen. Janine Silvia Grafenauer weiß genau wie sie die rittige Tochter der Staats- und Elitezuchtstute Toskana nach Walzertraum bestens präsentieren kann. Die Stute aus der Zucht und im Besitz von Ing. Manfred Lientschnig, Arnoldstein ist stets bemüht alle Aufgaben bestmöglich zu erfüllen und ist ausgestattet mit einem hervorragenden Charakter. Ihre Stärke ist sicher die äußerst elastische mit viel Antritt und Schub aus der Hinterhand ausgestattete Trabbewegung. Für die harmonische Präsentation wurden die Beiden mit der ausgezeichneten Wertnote von 8,5 und der nächsten Siegerschärpe belohnt.
In dieser Klasse platzierte sich Evelyn Nessmann-Prunner mit ihrem Wallach Augenblick mit einer Wertnote von 8,2 auf dem zweiten Platz. Der Sohn des Prämienhengstes Adonis gezogen aus der Staatsprämienstute Happiness nach Stano stammt aus dem Züchterstall von Claudia Unterlaß und steht nun auch im Besitz seiner Reitern Evelyn Nessmann-Prunner, Nötsch. Dieses gut eingespielte Paar bekam durchwegs gute Noten in allen Einzelkriterien. Vor allem der taktsichere, fleißige und schreitende Schritt (bewertet mit der Note 9,0) gehört zu den Vorzügen dieses Jungpferdes und verhalf zur Reservesiegerschärpe.
Ohne Pause ging es dann am Nachmittag schon mit der ersten Gruppe der dreijährigen Noriker weiter. Die Leistungen der einzelnen Teilnehmer sprechen für sich. Ein Blick auf die Ergebnislisten beweist, wie knapp die einzelnen Starter beieinanderliegen.
Ganz an die Spitze setzte sich heuer, und das freut uns als Zuchtverband natürlich umso mehr, einer unserer gekörten Junghengste. Straßburg Vulkan XX, ein schön gefärbter Rapphengst und Sohn des Schwarzwald Vulkan XIX, wurde eindrucksvoll von seiner Reiterin Sarah Kaswurm vorgestellt. Durchwegs harmonisch, zu jeder Zeit ganz bei seiner Reiterin, absolvierten die beiden eine hervorragende Prüfung. Straßburg aus der Finja nach Holstein Schaunitz XVII stammt aus der Zucht von Hannes Stoderschnig, Straßburg und steht nun im Besitz des Landes-Pferdezuchtverbandes Kärnten. Hervorzuheben sind sicher die gut gesprungene mit Bergauftendenz ausgestattete Galopparbeit und der taktsichere, fleißige und stets durch den Körper schreitende Schritt dieses vielversprechenden Junghengstes. Für diesen Ritt erhielten die beiden die hervorragende Wertnote von 8,4 und die verdiente Siegerschärpe. Wir freuen uns, dass Straßburg Vulkan und Sarah Kaswurm Kärnten auch beim ARGE Noriker Bundeschampionat 2023 vertreten werden. Straßburg Vulkan wird 2024 seinen Deckeinsatz auf der Station Reinhard Gesson, Eberstein, verrichten.
An die zweite Stelle, nur um eine Nüsternlänge zurück, platzierte sich die Rappscheckstute Galina. Diese Tochter des Shakespeare Vulkan XIX aus der Gabi nach Ramur Nero XIV wurde gezüchtet von Emanuel Wurzer und steht nun im Besitz von Christoph Kazianka, Riegersdorf. Die Landesschauteilnehmerin 2023 wurde unter dem Sattel bestens vorgestellt von Beate Wolf und zeigte sich stets fleißig mit gutem Schwung und gutem Raumgriff. Die Stärke dieser rittigen Jungstute ist die Ausgeglichenheit in allen Teilkriterien. Die beiden wurden für ihre harmonische Vorstellung mit der sehr guten Wertnote von 8,3 und der Reservesiegerschärpe belohnt.
Ganz oben am Siegerpodest bei den vierjährigen Reitpferden findet man heuer ebenfalls einen gekörten Hengst. Tovaris Vulkan XX, seines Zeichens Reservesieger der ARGE Noriker Hengstkörung 2022, ist ein Kuhscheckhengst gezogen nach Tarvis Vulkan XIX aus der Staatsprämienstute Ella nach Herbst Vulkan XVII. Er stammt aus der Zucht von Magdalena Steinhauser und steht im Besitz von KR Ing. Marjan Cik, St. Kanzian. Sarah Kaswurm ist auch hier die Reiterin des Siegerpferdes nach ihrem Sieg bei den dreijährigen Norikern. Die beiden überzeugten die Kommission an diesem Tag und erhielten durchwegs Noten von 8,0 bis 9,0. Für die harmonische Prüfung (Einzelnote 9,0) gab es als Belohnung die hervorragende Gesamtnote von 8,6. Immer fleißig und gut an den Hilfen stehend, zeigte der Junghengst sich schon gut ausbalanciert in allen drei Grundgangarten. Vor allem die gut gesprungene, bergauf gerichtete Galoppbewegung ist hervorzuheben. Neben viel Applaus durften die beiden somit auch die Siegerschärpe mit nach Hause nehmen.
Den Reservesieg ergatterte sich an diesem Tag ebenfalls kein Unbekannter. Der Hengst Fragolino Elmar XV hat bereits bei den verschiedensten Zuchtveranstaltungen auf sich aufmerksam machen können. Der Tigerhengst ist ein Sohn des Firon Elmar XIV gezogen aus der Eliteprämienstute Fery nach Robin Elmar XII und stammt aus der Zucht von Albert Nessmann. Besitzer ist Mag. Verena Erdmann, Schiefling und vorgestellt wurde Fragolino Elmar von Jasmin Jaklic, die wieder eine hervorragende Runde ablieferte. Nur mit einem Zehntel Rückstand platzierten sich die beiden an die zweite Stelle und wurden somit Reservesieger mit einer sehr guten Wertnote von 8,5. Fragolino Elmar, ein junger Hengst der sich sehr rittig zeigte, mit geregelten Grundgangarten und dem notwendigen Fleiß und Arbeitswillen ausgestattet, welcher einem Reitpferd abverlangt wird.
Sehr erfreulich ist es, dass sich sehr viele zukünftige Vatertiere auf den vordersten Plätzen eingereiht haben. Dies ist nicht nur die beste Werbung für die Rasse Noriker sondern auch eine gute Möglichkeit für die Züchter die Deckhengste direkt im Einsatz und bei der Arbeit beobachten zu können.
Abschließend starteten noch die Warmblutpferde und das Pintopferd in die Reitpferdeprüfung. Ein gut beschicktes, qualitativ hochwertiges Starterfeld präsentierte sich dem Publikum und den Richtern.
Der einzige Pintoteilnehmer in diesem Jahr lief eine sehr schöne, harmonische Prüfung. Aragon a la montana, ein Anton-Sohn über Veganum x gezogen, stammt aus der Zucht von Konrad Ponholzer, jun. und steht im Besitz von Florian Striedner, Görtschach. Janine Silvia Grafenauer stellte diesen Rappscheckwallach vor und erhielten die beiden eine gute Wertnote von 7,6.
Der Sieger bei den dreijährigen Warmblutpferden kommt aus der Zucht und steht im Besitz der Fam. Ahorner, Wien. Der schön gefärbte und sehr gefällige Fuchswallach Taycan, nach Totilas über Hochadel/Wolkentanz I gezogen, wurde unter dem Sattel von Michal Kostal bestens präsentiert. Mit guten bis sehr guten Einzelnoten bestach der junge Wallach vor allem mit einem schreitenden, taktsicheren, und gelassenen Schritt und präsentierte sich stets konstant in der Anlehnung und an den Hilfen seines Reiters. Die beiden bekamen für ihre Vorstellung eine sehr gute Wertnote von 8,3 und die verdiente Siegerschärpe.
Bei den vierjährigen Reitpferden setzte sich eine ganz besondere Stute ganz an die Spitze. Die Fuchsstute Élysée nach Escolar über Licotus/Don Gregory StPrH. gezogen überzeugte die Kommission in allen Einzelkriterien. Élysée aus der Zucht und im Besitz von Christian Schumach wurde unter dem Sattel perfekt vorgestellt von Stephanie Dearing und erhielt durchwegs Noten von 8,0 und mehr. Sehr rittig zeigte sie sich stets aufmerksam und immer gewillt die ihr gestellten Aufgaben bestmöglich zu absolvieren. Im Gesamteindruck gab es sogar die Note 9,5! Für die schöne Vorstellung erhielt dieses Paar die hervorragende Wertnote von 8,5 und eine Siegerschärpe.
Alle unsere Siegerpferde und auch die Landessiegerstute erhielten Decken mit einem wunderschönen Aufdruck. Herzlichen Dank an Horse & Fashion, Nina Egartner, die diese besonderen Erinnerungsstücke jedes Jahr unseren Teilnehmern sponsert.
Am Sonntag im Zuge der Stutbuchaufnahme der Warmblutpferde wurde auch wieder die Kärntner Landessiegerstute gekürt. Seit einigen Jahren wird aus den vorgestellten drei-, vier- und fünfjährigen Kärntner Warmblutstuten die Stute mit der höchsten Wertnote nochmals mit einer Schärpe und dem Titel „Kärntner Landessiegerstute“ geehrt. Heuer wurde diese Stute bei den Dreijährigen vorgestellt. Poesia ASC, so der vielversprechende Name der Galaxy-Tochter, die diesen Titel mehr als verdient. Sehr harmonisch, charmant und modern im Seitenaufriss mit guten Körperverbindungen und vielen Reitpferdepoints ausgestattet, zeigte sie sich in der Exterieurbeurteilung von ihrer besten Seite und gewann die Klasse der dreijährigen Stuten mit einer hervorragenden Wertnote von 8,00. Herzlichen Glückwunsch an die Züchterin Christine Wolf und ihre Besitzerin Victoria Wiedenig, Hermagor, zu der Ausnahmestute und viel Glück und Erfolg weiterhin. Wir freuen uns diese Stute auch am AWÖ Bundeschampionat wiederzusehen.
Ein herzlicher Dank gilt allen Sponsoren, die uns immer wieder unterstützen und ohne diese unsere Veranstaltung nicht möglich wäre.
Abschließend gratulieren wir ALLEN Teilnehmern und Reitern zu den schönen Ergebnissen und wünschen für die kommenden, bundesweiten Championate alles erdenklich Gute und viel Erfolg. Mit eurer Teilnahme unterstützt ihr unsere gemeinsame Arbeit und macht beste Werbung für unsere traditionellen Pferderassen.
Bericht: Stefanie Wuzella für den LPZV Kärnten
Bilder, Ilka Thaler, Animalklick und Stefanie Wuzella
Alle Bilder sind Eigentum des Landes-Pferdezuchtverbandes Kärnten
La Bella n. Anton/Samenco B - B.: Martin Poßegger
Brennsteinzauber n. Bernsteinzauber/Belissimo M - B.: Markus Wakonig
Siegerin dreijährige Jungstuten & Landessiegerstute 2023
Poesia ASC n. Galaxy/Desperados - B.: Victoria Wiedenig, Hermagor - Wernote 8,00
Siegerin vierjährige Jungstuten 2023
Vlaya n. Florenz/Stedinger - B.: Dipl.-Ing. Dr. Andreas Zettl, Bad St. Leonhard/Lav. - Wernote 8,10
Siegerin ältere Stuten
Ketniss n. Unikato/Exkurs - B.: Eva-Maria Lendeckel, Villach - Wernote 7,97
Siegerin Stutfohlen dressurbetont
Vayana n. Vivaldos PrH/Florenz - B.: Dipl.-Ing. Dr. Andreas Zettl, Bad St. Leonhard/Lav. - WN 8,50
Siegerin Stutfohlen springbetont
Clara n. Finishing Touch Wareslage/Casiro - B.: Dipl.-Ing. Dr. Andreas Zettl, Bad St. Leonhard/Lav. - WN 7,90
Sieger Hengstfohlen dressurbetont
Auheim's Sebastiano n. Secret/Licotus - B.: Chiara Pengg, Klagenfurt - WN 8,40