Mit auch heuer wieder hervorragenden Anmeldezahlen, erfreulicherweise alle Rassen betreffend, fand die heurige Reitpferdeprüfung und die Stutbuchaufnahme und Fohlenschau Warmblut & Pinto am Reiterhof Wakonig in Maria Rain statt. Gleich am Anfang möchten wir uns beim Team des Reiterhofes Wakonig, unter Manfred & Markus Wakonig, für den reibungslosen Ablauf, die Unterstützung bei der Platzaufbereitung, die Gastfreundschaft und die Bereitstellung der Anlage bedanken. Vielen Dank auch an den Warmblutzuchtverein Kärnten, unter der Führung von Obmann Wolfram Wolf, und den vielen fleißigen Helfern für die Unterstützung bei der Organisation und Durchführung.
Die jungen Reitpferde wurden am Samstag vorgestellt. Im Richterteam am Samstag waren Eva Piffl, Rudolf Krippl und der Geschäftsführer des Landes-Pferdezuchtverbandes Thomas Striedner. Ihnen oblag die teilweise schwierige Entscheidung die eindrucksvollen Präsentationen untereinander zu vergleichen. Es gab immer wieder sehr viele lobende Worte aus dem Richterkollegium, weil sich die Gesamtleistungen im Vergleich zu den letzten Jahren sogar nochmals verbessert haben. Ein herzliches Danke geht an dieser Stelle auch an die Richterkollegen, die sich jedes Jahr wieder die Zeit nehmen unsere Kärntner Prüflinge zu begutachten. Nur in Kärnten gibt es jedes Jahr eine Reitpferdeprüfung mit so vielen Teilnehmern – ein Aushängeschild für unsere Züchter! Immer wieder freuen wir uns auch über einige Teilnehmer aus den anderen Bundesländern.
Ganz in der Früh starteten wir heuer wieder mit den Norikerpferden. Es freut uns als Veranstalter sehr, dass immer mehr Züchter, Besitzer und Reiter die Möglichkeit dieser Reiteignungsprüfung nutzen und annehmen. Unsere traditionellen Rassen zeigen immer wieder ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in den verschiedensten Sparten des Pferdesports. Vor allem das Norikerpferd kann auch mit einer sehr guten Reiteignung überzeugen.
Wir freuen uns auch heuer sehr, dass ganz an der Spitze wieder ein gekörter Zuchthengst im Besitz des Landes-Pferdezuchtverbandes steht. Boss Nero XVII, ein gut konstruierter Fuchshengst mit schönem weißen Langhaar, ist ein Sohn des Bastian Nero XVI über Zamba Schaunitz XV gezogen. Der ausgeglichene Junghengst wurde eindrucksvoll von seiner Reiterin Marina Kalt vorgestellt. Durchwegs harmonisch, zu jeder Zeit ganz bei seiner Reiterin, absolvierten die beiden eine hervorragende Prüfung. Boss Nero XVII stammt aus der Zucht von Anton Höllwart, jun., Mühlbach am Hochkönig und wurde im Zuge der Körung vom Landes-Pferdezuchtverband angekauft. Hervorzuheben bei diesem Junghengst sind sicher die gut gesprungene, mit Bergauftendenz ausgestattete Galopparbeit und der lockere und geregelte Trab dieses vielversprechenden Junghengstes.
Das Einzelkriterium „Gesamteindruck“ wurde mit der Note 9,5! beurteilt – hierzu zählt zum Beispiel die Durchlässigkeit, die Konzentration, die Anlehnung und auch die Reiterhilfen. Für diesen Ritt erhielten die beiden die hervorragende Wertnote von 8,6 und die verdiente Siegerschärpe. Boss Nero XVII wird 2025 seinen Deckeinsatz auf der Station von Christopher Thurner, Egg bei Hermagor, verrichten.
An die zweite Stelle, nur um eine Nüsternlänge zurück, platzierte sich der Rappscheckwallach Wolfgang Nero XVI. Der Sohn des Walzer Nero XV aus der Mercedes-G nach Gauner Vulkan XIV gezogen wurde gezüchtet von Christoph Lach, Grabelsdorf und steht nun im Besitz von KR Ing. Marjan Cik, St. Kanzian. Der sehr ausdrucksstarke und rittige Wallach wurde unter dem Sattel bestens vorgestellt von Katarina Kresitschnig und zeigte sich stets fleißig mit gutem Schwung und gutem Raumgriff. Die Stärke dieses vielversprechenden Jungpferdes ist die Ausgeglichenheit in allen Teilkriterien. Vor allem aber der Schritt ist ein Highlight – taktsicher, durch den Körper schreitend und den ganzen Körper gebrauchend mit sehr viel Raumgriff wurde mit der Note 9,5 beurteilt! Die beiden wurden für ihre harmonische Vorstellung mit der sehr guten Wertnote von 8,5 und der Reservesiegerschärpe belohnt.
Bei den vierjährigen Reitpferden präsentierte sich ein kleines aber ebenfalls qualitativ hochwertiges Starterfeld.
Ganz oben am Siegerpodest findet man keine Unbekannte. Die schön gefärbte Schwarzflecktigerstute Liesa nach Galvano Vulkan XV aus der Lotte nach Prämienhengst Hoffeldhof Vulkan XVII konnte letztes Jahr schon einige Kommissionen von sich überzeugen. Beim Bundeschampionat der dreijährigen Reitpferde erreichte sie mit ihrer Reiterin den hervorragenden zweiten Platz und die Bundesreservesiegerschärpe. Heuer konnten die beiden ebenfalls wieder eine hervorragende Prüfung ablegen. Liesa stammt aus der Zucht und steht auch im Besitz von Mag. Johann Wiedauf. Beate Wolf konnte die Stärken ihres Schützlings wieder bestens präsentieren und die beiden erhielten in jedem Einzelkriterium Noten von 8,0 und mehr – ergibt eine sehr gute Wertnote von 8,3. Immer fleißig und gut an den Hilfen stehend, zeigte die Stute sich schon gut ausbalanciert in allen drei Grundgangarten.
Vor allem die gut gesprungene, bergauf gerichtete Galoppbewegung ist hervorzuheben. Neben viel Applaus durften die beiden verdient auch die nächste Schärpe mit nach Hause nehmen.
Den Reservesieg ergatterte sich an diesem Tag der Dunkelfuchswallach Zandoro Schaunitz XVII. Der Sohn des Zlan Schaunitz XVI aus der Verbandsprämienstute Ravenna navh Baron Nero XIV gezogen stammt aus der Zucht und steht im Besitz von Silvia Gastager. An diesem Tag wurde er bestens unter dem Sattel von Jennifer Kandutsch präsentiert. Nur mit einem Zehntel Rückstand platzierten sich die beiden an die zweite Stelle und wurden somit Reservesieger mit einer sehr guten Wertnote von 8,2. Zandoro Schaunitz XVII ist ein Jungpferd, das sich sehr rittig präsentierte, mit geregelten Grundgangarten und dem notwendigen Fleiß und Arbeitswillen ausgestattet. Alles Eigenschaften welche einem jeden, guten Reitpferd abverlangt werden. Herzlichen Glückwunsch zu dieser gelungenen Präsentation.
Ohne Pause ging es dann am Nachmittag schon mit der ersten Gruppe der dreijährigen Haflinger weiter. Die Leistungen der einzelnen Teilnehmer sprechen für sich. Ein Blick auf die Ergebnislisten beweist, wie knapp die einzelnen Starter beieinanderliegen. Ein Kompliment an dieser Stelle an alle Aktiven, die bei den sehr heißen Temperaturen so gute Leistungen abrufen konnten.
Die Siegerschärpe der Dreijährigen holte sich heuer eine tolle, junge Stute. Lucy, selbst Landesschauteilnehmerin 2024, ist gezogen nach dem Hengst Stale und mütterlicherseits aus der Elitezuchtstute Lyli nach Bergspitz. Die gut aufgerichtete, harmonische Jungstute, gezüchtet und im Besitz von Alfred Hicks, Riegersdorf, wurde eindrucksvoll unter dem Sattel von Andrea Koller präsentiert. Die beiden überzeugten die Kommission mit guten bis sehr guten Einzelnoten. Hervorzuheben sind bei dieser Stute sicherlich die Trabarbeit und die Galoppade. Im Trab sehr elastisch und locker, mit guter Schulterfreiheit ausgestattet, zeigt sie sich im Galopp gut aufgerichtet mit der notwendigen Bergauftendenz ausgestattet und immer gut an den Reiterhilfen. Für diesen Ritt gab es die sehr gute Endnote von 8,5 und die verdiente Siegerschärpe.
Wieder nur ein Zehntel dahinter und somit den Reservesieg an diesem Tag, sicherten sich Janine Silvia Grafenauer und der Junghengst Wilkinson. Der schicke und äußerst moderne Sohn des Walescano, gezogen aus der Staatsprämienstute Balea nach Atlantic wurde gezüchtet von Wolfgang Nepraunig, Arnoldstein und steht nun im Besitz seiner Reiterin Janine Silvia Grafenauer, Bad Bleiberg. Wilkinson präsentierte sich sehr ausgeglichen und wusste vor allem mit einer sehr guten, gut gesprungenen und ausbalancierten Galoppade zu überzeugen. Mit dieser harmonischen und konzentrierten Vorstellung erreichte dieses Team die hervorragende Wertnote von 8,4 und die Reservesiegerschärpe an diesem Tag!
Bei den Vierjährigen findet man ganz oben am Siegertreppchen wieder einen gekörten Hengst. Arthos, ein Sohn des Askalon aus der Staatsprämienstute Amara nach Almquell, holte sich nach seinem Reservesieg im letzten Jahr heuer die verdiente Siegerschärpe. Arthos stammt aus der Zucht der Fam. Dominik & Isabella Glantschnig und steht nun im Besitz der Zuchtgemeinschaft Barbara & Thomas Striedner. Der harmonische und mit viel Bewegungsqualität ausgestattete Junghengst wurde unter dem Sattel von Janine Silvia Grafenauer vorgestellt. Seine Stärken sind sicher die hervorragende, elastische und schwungvolle Trabbewegung und ein gesetzter Galopp mit guter Beinarbeit. Für die Vorstellung gab es die sehr gute Wertnote von 8,3 und die Siegerschärpe.
Am zweiten Platz in dieser Klasse platzierte sich Sydney. Die äußerst charmante und gut konstruierte Tochter des Neugold über Prämienhengst Adonis gezogen stammt aus der Zucht und steht im Besitz von Verena Strauß, Friesach. Die Landesschauteilnehmerin 2023 wurde unter dem Sattel von Jasmin Jaklic eindrucksvoll präsentiert. Dieses gut eingespielte Paar bekam durchwegs gute Noten in allen Einzelkriterien. Diese Ausgeglichenheit gehört zu den Vorzügen dieses Jungpferdes und verhalf zur guten Wertnote von 8,0 und der Reservesiegerschärpe.
Abschließend starteten noch die Warmblutpferde in die Reitpferdeprüfung. Ein gut beschicktes, qualitativ hochwertiges Starterfeld präsentierte sich dem Publikum und den Richtern.
Die Siegerin bei den dreijährigen Warmblutpferden kommt aus der Zucht und steht im Besitz der Zuchtgemeinschaft Messner & Windisch, Klagenfurt. Die schön gefärbte, groß gewachsene und eindrucksvolle Rappstute Darcey MW, nach Livaldon über Son Index/Desperados gezogen, wurde unter dem Sattel von Marlies Keily bestens präsentiert. Mit guten bis sehr guten Einzelnoten bestach die junge Stute vor allem mit einem schreitenden, taktsicheren, und gelassenen Schritt und präsentierte sich stets konstant in der Anlehnung und an den Hilfen ihrer Reiterin. Die beiden bekamen für ihre Vorstellung eine hervorragende Wertnote von 8,7 und die verdiente Siegerschärpe.
Bei den vierjährigen Reitpferden findet man ganz an der Spitze eine schöne, harmonische, braune Jungstute. Glücksfee-STH nach Vitalis über Ampere/Weltjuwel gezogen überzeugte die Kommission in allen Einzelkriterien. Sie stammt aus der Zucht und im Besitz von Mag. Claudia Wuggenig und wurde unter dem Sattel perfekt vorgestellt von Janine Silvia Grafenauer. Sehr rittig zeigte sie sich stets aufmerksam und immer gewillt die ihr gestellten Aufgaben bestmöglich zu absolvieren. Im Gesamteindruck gab es sogar die Note 9,0! Für die schöne Vorstellung erhielt dieses Paar die hervorragende Wertnote von 8,4 und die Siegerschärpe.
Am Sonntag im Zuge der Stutbuchaufnahme der Warmblutpferde wurde auch wieder die Kärntner Landessiegerstute gekürt. Seit einigen Jahren wird aus den vorgestellten drei-, vier- und fünfjährigen Kärntner Warmblutstuten die Stute mit der höchsten Wertnote nochmals mit einer Schärpe und dem Titel „Kärntner Landessiegerstute“ geehrt. Heuer wurde diese Stute bei den Dreijährigen vorgestellt. Darcey MW, so der vielversprechende Name der Livaldon-Tochter, die diesen Titel mehr als verdient. Nach ihrem Sieg bei der Reitpferdeprüfung am Vortag, konnte sie auch bei der Exterieurbeurteilung auf ganzer Linie überzeugen.
Sehr harmonisch, adelig und modern im Seitenaufriss mit guten Körperverbindungen und vielen Reitpferdepoints ausgestattet, zeigte sie sich von ihrer besten Seite und gewann die Klasse der dreijährigen Stuten haushoch mit einer hervorragenden Wertnote von 8,37. Herzlichen Glückwunsch an die Züchter und Besitzer, die Zuchtgemeinschaft Messner & Windisch aus Klagenfurt, zu der Ausnahmestute und viel Glück und Erfolg weiterhin. Wir freuen uns diese Stute auch am AWÖ Bundeschampionat wiederzusehen.
Alle unsere Siegerpferde und auch die Landessiegerstute erhielten Decken mit einem wunderschönen Aufdruck. Herzlichen Dank an alle unsere Sponsoren und Ilka Thaler für ihre Arbeit! Ohne unsere vielen Sponsoren und Unterstützer wäre diese Veranstaltung in dieser Art und Weise nicht möglich.
Abschließend gratulieren wir ALLEN Teilnehmern und Reitern zu den schönen Ergebnissen und wünschen für die kommenden, bundesweiten Championate alles erdenklich Gute und viel Erfolg. Mit eurer Teilnahme unterstützt ihr unsere gemeinsame Arbeit und macht beste Werbung für unsere traditionellen Pferderassen.
Bericht: Stefanie Wuzella für den LPZV Kärnten
Alle Bilder sind Eigentum des Landes-Pferdezuchtverbandes Kärnten