Die erste Versteigerung im Jahr 2019 fand traditioneller Weise in Feistritz im Gailtal in Zusammenarbeit mit dem Pferdezuchtverein K15 Feistritz/Gail statt. Bei traumhaften Herbstwetter wurde am 21. September nicht nur wie gewohnt die Musterung der Elitefohlen durchgeführt, sondern erstmalig auch eine Noriker Fohlenschau mit Prämierung der besten drei Stutfohlen. Beurteilt wurden neben Typ und Wuchs der Fohlen die Kriterien Gebäude, Fundament und Korrektheit sowie die Bewegungsmechanik. Die Auftreiber präsentierten der Kommission durchwegs gut herausgebrachte, qualitätsvolle Fohlen.
Den Landessieg sicherte sich eine Shakespeare Vulkan XIX-Tochter aus der Zucht von Erwin Tschapeller in Reisach. Das Rappstutfohlen Madeira überzeugte mit sehr gutem Rasse- und Geschlechtstyp und harmonischen Körperverbindungen.
Knapp dahinter platzierte sich die dunkelkastanienbraune Valerie n. Test Vulkan XVIII. Die 1. Landesreservesiegerin stammt aus der Zucht von Käthe Assinger aus Egg und bestach mit überdurchschnittlichen Noten in allen Kriterien.
Die 2. Landesreservesiegerschärpe sicherte sich Melanie-Marina. Die Preber Elmar XVI-Tochter stammt aus dem Züchterstall Reinhard Gesson aus Eberstein und auch sie beeindruckte vor allem mit überragendem Typ.
Die Veranstaltung war gut besucht und konnten auch zahlreiche Ehrengäste, darunter erstmalig der Präsident der Landwirtschaftskammer ÖR Ing. Johann Mößler, weiters Nationalratsabgeordneter Gabriel Obernosterer, Peter Weidinger, BGM Dieter Mörtl sowie die Bürgermeister der angrenzenden Gemeinden, begrüßt werden. Das Interesse der Züchter und Händler für die anschließende Versteigerung war groß. KR Ing. Marjan Cik: „Das Preisniveau war gut, im Vergleich zum Vorjahr durften wir einen Zuwachs verzeichnen. Es wird jedoch von Jahr zu Jahr schwieriger, die hohe Erwartungshaltung der Züchter zu bedienen“. Eine Versteigerung lebt davon, dass das Angebot – sprich die aufgetriebenen Fohlen – qualitätsmäßig entsprechen und mit einer Verkaufsabsicht vorgestellt werden.
Die Zahlen im Detail: Angemeldet wurden 66 Stutfohlen und fünf Hengstfohlen. Aufgetrieben wurden schließlich 56 Stutfohlen und vier Hengstfohlen. Das Durchschnittsgewicht bei den Stutfohlen lag bei 324 kg und bei den Hengstfohlen bei 325 kg.
Bei der Musterung wurden 44 Stutfohlen als Elitefohlen gemustert. Der Durchschnittspreis bei den 16 verkauften Elitefohlen lag bei Netto Euro 1.522,49 und war somit um einige Euro höher als im letzten Jahr.
Am 28. September fand in Laboisen bei Feldkirchen in Zusammenarbeit mit dem Pferdezuchtverein K13 Feldkirchen wie gewohnt der Hengstfohlenankauf des Landes-Pferdezuchtverband Kärnten statt. Dieser wurde heuer ebenfalls erstmalig mit der Prämierung der besten drei Hengstfohlen aufgewertet. Nach der Musterung wurden die besten Hengstfohlen nochmals vorgestellt und die drei Sieger ermittelt. Den Landessieg sicherte sich ein Hengstfohlen aus der Zucht von Peter Paul Winkler aus Irschen. Der dunkelkastanienbraune Wolkenstein Nero XVI-Sohn überzeugt mit überdurchschnittlichen Noten in allen Beurteilungskriterien. Zum 1. Landesreservesieger wurde ein Holstein Schaunitz XVII-Sohn auserwählt. Der schön gefärbte Mohrenkopf aus der Zucht von Martin Pototschnig aus Feistritz/G. bestach mit viel Rasse- und Geschlechtstyp und guten Körperverbindungen. An die dritte Stelle, somit 2. Landesreservesieger, reihte sich ein Fuchs aus der Zucht von Gottfried Schneeberger aus Irschen. Das Hengstfohlen gezogen n. Galileo Diamant XV überzeugte mit gutem Typ und raumgreifender Bewegungsmechanik. Die drei Siegerfohlen sowie sieben weitere wurden vom Landes-Pferdezuchtverband Kärnten angekauft und am Aufzuchthof Ossiacher Tauern eingestellt.
Die Veranstaltung war aufgrund des Wetters leider nur mäßig besucht.
Die Zahlen im Detail: Angemeldet wurden 71 Hengstfohlen und ein Stutfohlen. Aufgetrieben wurden schließlich 50 Hengstfohlen und ein Stutfohlen. Das Durchschnittsgewicht bei den Hengstfohlen lag bei 335 kg. Die Nachfrage nach Exportfohlen war gut. Die erzielten Preise waren sehr zufriedenstellend. Der Durchschnittspreis der 14 verkauften Zuchtfohlen lag bei Netto Euro 1.198,57.
Den Abschluss machte die Fohlen- und Pferdeversteigerung am 12. Oktober in Gmünd im Liesertal in Zusammenarbeit mit dem Pferdezuchtverein K8 Liesertal. Das schöne Herbstwetter lockte neben vielen Kaufinteressenten auch viele Zuschauer an. Es wurden durch die Bank gute Preise erzielt.
Die Zahlen im Detail: Angemeldet wurden 29 Stutfohlen, 31 Hengstfohlen und sechs ältere Pferde. Aufgetrieben wurden schließlich 21 Stutfohlen, 20 Hengstfohlen und drei ältere Pferde. Erfreulich ist, dass der Durchschnittspreis der Norikerstutfohlen Netto Euro 1.232,86 betrug – Netto Euro 35,36 höher als 2018. Der Durchschnittspreis der 14 verkaufen Hengstfohlen lag mit Netto Euro 899,29 etwas unter dem letztjährigen Durchschnitt.
Grundsätzlich gilt für alle drei Veranstaltungen, dass die durchaus erfreulichen und guten Anmeldezahlen leider nicht den endgültigen Auftriebszahlen entsprechen. Um ein Kaufinteresse seitens der Züchter und Händler sichern zu können, ist es wichtig ihnen auch ein gutes, vielfältiges Angebot präsentieren zu können. Große Differenzen zwischen Anmelde- und Auftriebszahlen sind immer schwer argumentierbar.
Abschließend noch ein Gedanke mit auf den Weg: Gerade die Versteigerungen leben von der Unterstützung der Züchterschaft in Kärnten. Nicht nur die Veranstalter sind gefordert einen passenden Rahmen zu schaffen. Jeder einzelne Züchter, Beschicker und Käufer trägt einen wesentlichen Anteil daran, ob diese auch von Erfolg gekrönt sind.
Text: Stefanie Wuzella
Fotos: Manfred Lientschnig